2018 übernahmen die Schwestern in Ariajavi, wenige Kilometer von Nekemte entfernt, Gebäude, in welchen sich vor etlichen Jahren eine Schuh- und Schneiderwerkstatt samt Internat befand. Das Internat wurde gar nie bezogen und die Werkstätten wurden nur für eine kurze Zeit in Betrieb genommen. Indische Schwestern, die damals für das Projekt verantwortlich waren, gingen in ihr Heimatland zurück, niemand war da, der die Verantwortung hätte übernehmen können. Mit großer Mühe haben es Sr. Rahel und viele Helfer geschafft, die verfallenen Gebäude wieder auf Vordermann zu bringen, die zurückgebliebenen Nähmaschinen durchzuchecken und teilweise zu reparieren. An allen Ecken und Enden gibt es langfristig noch Renovierungs- und Reparaturbedarf, dem Schritt für Schritt nachgegangen werden muss.
Mit Nadel und Faden für eine bessere Zukunft
Die wiederbelebte Schneiderwerkstatt bietet nun Nähkurse für unterschiedliche Altersgruppen an. So nehmen am Morgen vor allem Frauen aus der Umgebung an den Schneiderkursen teil, um sich damit später eine (zusätzliche) Einnahmequelle zu schaffen – z. B. für das Schulgeld der Kinder. Die Nachfrage an Nähkursen ist aber auch bei Jugendlichen groß. Aus der nahegelegenen Sekundarschule kommen regelmäßig Jugendliche am Nachmittag, um sich die Kunst des Nähens anzueignen und somit ein nachhaltiges Handwerk für die Zukunft zu erlernen.
Da viele der Kursteilnehmer nur einen kleinen Teil der Kursgebühren bezahlen können, sind die Schwestern auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Gehälter für die Lehrer müssen bezahlt, Nähmaterial gekauft und Reparaturen durchgeführt werden.
